Amerika Übersetzung:
Amerika Songtext

Rosa (J. Brel / dt. D. Kaiser)



Rosa, Rosa, Rosam, Rosæ, Rosæ, Rosa,

Rosæ, Rosæ, Rosas, Rosarum, Rosis, Rosis.



S’ ist der älteste Tango auf Erden,

den Blondschöpfe ohne Beschwerden

runter rattern als Litanei,

wenn sie pauken ihr Latein.



S’ ist der Tango der hohen Schulen,

die ihre Träume bald einlullen,

und wo’s als große Schande gilt,

wenn man nicht raus kommt, gut gedrillt.



S’ ist der Tango der Kloster-Väter,

wenn über Paul und über Peter,

immer ein strenges Auge wacht,

was das Vaterland groß macht. (Refrain)



S’ ist der Tango der Guten im Diktat,

so picklig wie ein Stacheldraht,

die ihr schon kaltes Herz bedecken

mit Wollkleidern und Wolldecken.



S’ ist der Tango der Nichtsdenker,

die vor lauter Trauer kränkeln,

und sich auf den Beruf beschränken,

den ihr Papa nicht hat geschafft.



Als ich noch Klassenletzter war,

Damals beim Tango-Tanz Rosa

neigte ich doch schon offenbar,

zu sehr die Kusine Rosa. (Refrain)



S’ ist der Tango der Promenaden,

allein zu zweit unter den Arkaden

zwischen Bögen und Kolonnaden,

die uns bewahrten vor dem „warum“.



S’ ist der Tango des Regens im Hof,

wo ein Pfützenspiegel, so doof,

mir sehr bald zu verstehen gab,

dass ich’s Zeug zu Einstein nicht hab’.



Doch s’ ist der Tango am gelobten Tag,

wo in der Lichtung am Donnerstag

nach einem zu flüchtigen Kuss

Kusine Rosa erröten musst’. (Refrain)



S’ ist der Tango der vielen Sechsen.

Ich hatte viele, groß und klein.

Ich konnte Chaplin Tunnel drechseln

und Niklaus den Heiligenschein.



S’ ist der Tango der Belohnung,

für die, die das Glück beschützt,

die in der Kindheit, ohne Schonung,

für’s Leben lernen, was nie mehr nützt.



Doch s’ ist der Tango, den man vermisst,

so bald die Zeit sich in Geld misst,

und wo man merkt, dumm wie man ist,

dass ein Dorn an der Rose ist. Rosa, Rosa …