Schneeflockengeschichte Songtext

Ludwig Hirsch

von Mehr Songtexte

Schneeflockengeschichte Songtext
Weißt du noch, letzten Frühling, als ich dich unbedingt haben wollte,da hab' ich dir auf deinem Schulweg eine Grube gegraben,in die ich aber selbst hineinfiel.Voll Mitleid hast du mich geborgenund hast mir zärtlich meine gebrochenen Beine geschient.Weißt du noch, dieser letzte Frühling, mit seiner grenzenlosen Zärtlichkeit,mit seinem grenzenlosen MitleidWeißt du noch, letzten Sommer, als wir uns unbedingt hatten,da haben wir bei Nacht und Nebel alle Gondeln Venedigs gestohlenund sie bei uns zuhause versteckt.Wir haben sie mit diesem aufregenden Rot bemaltund sie gegen Gott und alle Carabinieris der Welt verteidigt.Weißt du noch, dieser letzte Sommer, mit seinem grenzenlosen Rot,mit seinem grenzenlosen Mut.Und weißt du noch, letzten Herbst, als da manchmal Mißtrauen in deinen Augenwinkeln aufblitzteund du mich in manchem Traum an Stelle von Tontauben Säuglinge schießen sahst,da wollte ich alle Blätter, die da lagen, zurück an die Bäume kleben,ich wollte die Zeit aufhalten.Weißt du noch, dieser letzte Herbst, mit seinergrenzenlosen Anzahl von Blättern,mit seiner grenzenlosen Ohnmacht.Und gestern, da hab' ich dir zum Abschied sieben Schneeflockenvor die Tür gelegt.In deiner Dummheit hast du sie zu sieben Wassertropfen zertreten,das hätte ich dir noch verziehen.Aber, daß du nicht gewußt hast, daß diese sieben Wassertropfensieben Tränen von mir waren, das werde ich dir nie verzeihen.Ja,dieser Winter, mit seiner grenzenlosen Dummheit,seiner grenzenlosen Unwissenheit.