Patientenkollektiv Songtext
Mit 18 Jahren hatt' ich ständig Panikattacken
Als ich dachte, dass mein Atem anhält, kam ich in die Klapse
Damals habe ich ein Praktikum im Kinderheim gemacht
Und der Wahnsinn der mich da umgab, färbte auf mich ab
In der Stadt, in der ich wohnte, gab es Zwangsprostitution
Und wenn die Mädchen dem entkommen konnten, kamen sie zu uns
Die Geschichten, die sie mir erzählten, ließen mich nicht schlafen
Ich kam immer nur zur Ruhe, wenn ich was zu Kiffen hatte
Professionell wäre gewesen sich da abzugrenzen
Professionalität überlasse ich den anderen Menschen
Ständig komm' ich an den Punkt, an dem ich merke:
Meine Schwachstellen sind gleichzeitig meine größte Stärke
Nach ein paar Monaten Tabletten ging's mir wieder gut
Meine Schlussfolgerung ist: Ich würde alles wieder tun
Ich bin zwar ein Psycho-Wrack und wirke oft verwirrt
Doch lieber ab und an mal ausgebrannt als völlig resigniert

Komm wir schließen uns zusammen im Patientenkollektiv
Die Konzerte, die wir spielen sind 'ne Gruppentherapie
Die Welt ist krank und sie macht, dass du leidest
Du gilst als gesund, wenn du nicht daran verzweifelst

Wir schließen uns zusammen im Patientenkollektiv
Die Konzerte, die wir spielen sind 'ne Gruppentherapie
Heilung ist der Feind, wer noch klar kommt ist abgestumpft
Wir machen aus der Krankheit eine Waffe, Punkt

In einer Welt, die die Menschen deformiert
Dachte ich mit 14 Jahren es wär besser, wenn man stirbt
Ich rauchte sinnlos Weed und las wilde Theorien
So entstand ein Psychotrip, um mich allem zu entziehen
Völlig isoliert, als ich anfing mich verfolgt zu fühlen
Ich weiß noch wie ich Stimmen hörte und aus allen Wolken fiel
Ich dachte, dass die Menschen um mich rum mich kontrollieren
Alle außer mir eine einstudierte Rolle spielen
Ich hielt mich für eine allwissende Lichtgestalt
Doch das war nur das Spiegelbild meiner eigenen Nichtigkeit
Mein Vater meinte noch ich solle nicht mehr kiffen
Doch wie recht er damit hatte, hab ich heute erst begriffen
Die Zeit verging und ich rappelte mich auf
Ich griff nicht zu den Waffen, doch kam langsam besser drauf
Aber der Abgrund ist nicht weg, sondern wartet
Ich ziehe meinen Antrieb aus dem Wissen, dass er da ist

Komm wir schließen uns zusammen im Patientenkollektiv
Die Konzerte, die wir spielen sind 'ne Gruppentherapie
Die Welt ist krank und sie macht, dass du leidest
Du gilst als gesund, wenn du nicht daran verzweifelst

Wir schließen uns zusammen im Patientenkollektiv
Die Konzerte, die wir spielen sind 'ne Gruppentherapie
Heilung ist der Feind, wer noch klar kommt ist abgestumpft
Wir machen aus der Krankheit eine Waffe, Punkt

Es war bizarr, ich hatte in meiner ersten Wohnung
Statt ner schönen Zeit die erste depressive Episode
In der Küche Säcke voller Müll bis zur Decke
Meine Welt reichte vom Bett bis zum Büdchen an der Ecke
Ich schottete mich ab, hockte vor der Glotze oder zockte
Aber hatte keinen Bock mehr auf Kontakt
Meine Klassenkameraden waren mir egal
Denn mit Leuten, die nicht klar kamen, kam ich besser klar
Nach der Schule fingen alle brav an zu studieren
Während ich versagte, planten sie Familien
Ich malte alles schwarz, sodass ich jahrelang stagnierte
Währendessen wurden Freunde in die Klapse eingewiesen
Ich kann auch gut verstehen, dass man verrückt wird
Wenn man daran denkt, dass man sein Leben lang nur schuftet
Und wer irgendwann nicht krank wird vor Gedankenmist
Wird am Ende vielleicht kränker als die angeblichen Kranken

Komm wir schließen uns zusammen
Komm wir schließen uns zusammen
Komm wir schließen uns zusammen
Komm wir schließen uns zusammen im Patientenkollektiv

Komm wir schließen uns zusammen im Patientenkollektiv
Die Konzerte, die wir spielen sind 'ne Gruppentherapie
Die Welt ist krank und sie macht, dass du leidest
Du gilst als gesund, wenn du nicht daran verzweifelst

Wir schließen uns zusammen im Patientenkollektiv
Die Konzerte, die wir spielen sind 'ne Gruppentherapie
Heilung ist der Feind, wer noch klar kommt ist abgestumpft
Wir machen aus der Krankheit eine Waffe, Punkt