Ikarus Songtext

Bernd Stelter

von Wer Lieder singt, braucht keinen Therapeuten

Ikarus Songtext
Die Stadt war riesengroß in der Erinnerung.
Freiheit kroch durch meine Adern, zog mich in ihren Bann.
Ich spürte eiskalte Wut, als ich die Mauern sah.
Und ich spürte die Wärme deiner Hand in meiner Hand.
Und nahm mir vor, vor diesem Frieren niemals zu kapitulieren.
Wer zu wenig will, erreicht zu früh sein Ziel.
Freiheit ist doch mehr als eine Statue in New York,
und ich war siebzehn, natürlich wollte ich zu viel?

Ich wollte fliegen wie Ikarus, bis zum Horizont
Wo der Regenbogen die Erde berührt.
Ich wollte gar nicht wissen, wie weit die Flügel tragen,
wohin die Reise mich am Ende führt.

Der Herbst war kalt und klar in der Erinnerung,
achtundzwanzig Jahre, die Gitarre neu gekauft,
Ich sollte spielen, Geburtstagsparty, mitten in Berlin.
Dann sprang ein Mann auf die Bühne, die Mauer ist auf.
Wir spürten unter Linden, dass auch Steine verbinden,
lagen uns in den Armen, spürten nie gekanntes Glück.
Ich ging durch das Tor, der Grenzer grüßte nicht.
Dann war da diese Frage, gibt es auch den Weg zurück.

Ich wollte fliegen wie Ikarus, bis zum Horizont
Wo der Regenbogen die Erde berührt.
Ich wollte gar nicht wissen, wie weit die Flügel tragen,
wohin die Reise mich am Ende führt.

Ich steh am Meer und sehe Bilder meiner Erinnerung,
schlag den Mantelkragen hoch, es ist kalt, und mir ist warm.
Heute frier ich manchmal gerne, ich bin fünfzig Jahre jung,
ich sehe zurück, und staune, noch immer dann und wann,
es kommt mir unwirklich vor, durch das Brandenburger Tor.
Wer das vorausgesehen hat , hat wohl gelogen,
Wir treffen usn in Dresden, Leipzig, und Schwerin,
wir sind geflogen.

Ich wollte fliegen wie Ikarus, bis zum Horizont
Wo der Regenbogen die Erde berührt.
Ich wollte gar nicht wissen, wie weit die Flügel tragen,
wohin die Reise mich am Ende führt.
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