Klaus Kinski

Räuberballade
An einem grauen Regentaghat uns der Hauswirt ausquartiert,und weil die Stadt im Wasser lag,sind wir nach Norden abmarschiert.Da stand ein Dorf im nassen Gras,und als die Sonne wieder schienund jedes Tier sein Haus besaß,da mußten wir doch weiter ziehn.Sie sagten, daß man uns auf tausend Schrittschon riechen kann, es gäb hier nichts zu erben,und was man uns vom Brot abschnitt,das war zuviel für unser drei zum Sterben.SongtexteKennt ihr den Hohlweg von Laon,drei Stunden durch den Tannenwald?Da hat uns plötzlich so ein Schweindie Kugeln um den Kopf geknallt;wir wollten ihm doch nur den Wagenherausziehn aus dem dicken Dreck,und alles, was da mit ihm fuhr,war furchtbar aufgeregt vor Schreck.Sie sagten, daß man uns auf tausend Schrittschon riechen kann, es gäb hier nichts zu erben,und was man uns vom Brot abschnitt,das war zuviel für unser drei zum Sterben.Der Bauer stiehlt dem Herrn das Brot,dem Bauer stiehlt es der Baron.Und einer schlägt den andern tot für nichts.Was übrig bleibt, stinkt in der Weltherum und hat ein dickes Fell.Wir hättens gern zu Geld gemachtdas Fell von Meister und Gesell:Sie aber sagten, daß man uns auf tausend Schrittschon riechen kann, es gäb hier nichts zue rben,und was man uns vom Brot abschnitt,das war zuviel für unser drei zum Sterben.Der Wein ist teuer und zu drittein Bett im Wirtshaus ist es auch.Im Beutel ging die Laus nur mit,das Geld lag längst verfault im Bauch.Da kamen drei Soldaten hermit einem roten Stern am Hut,die sagten: ei, für das Gewehr,da seid ihr alle drei noch gut.Wir aber rochen schon auf tausend Schrittden Höllenpfuhl, da gab es wirklich nichts zu erben.Denn wo im Feld die rote Sichel schnitt,da waren Männer nie genug zum Sterben. Aus Songtexte Mania