Jürgen Drews

Hotel california
Wir fuhren gegen Süden auf der Autobahn, in unserm alten Cabrio. Sommer weht in den Haaren, braungebrannt und die Bluejeans von der Sonne gebleicht und als es beinah schon dunkel war, war der Strand erreicht. Und wir stiegen aus und rannten barfuß durch den Strand, küßten und umarmten uns, tanzten einen Freudentanz. Da sahn wir hinter den Dünen Songtexteaus Beton eine Wand und ein großes Schild davor auf dem geschrieben stand: Willkommen im Hotel California, hier werden Träume wahr. Die Welt ist wunderbar, die Sonne scheint immer im Hotel California, und wer hier einmal war, der kommt jedes Jahr. Wir wollten ihn mal erleben den Duft der großen Welt, und wollten alles dafür geben, selbst unser letztes Geld. Und ich ging in die Halle, die Gitarre unterm Arm, doch der Mann an der Rezeption sah uns eisig an und sagte daß das nicht ginge, Leute wie wir zwei ohne Krawatte und ohne Ringe; leider sei nichts mehr frei. Er empfahl uns den Whisky in der Moonlight-Bar, und dann sprach er mit dem nächsten Gast der gekommen war. Willkommen im Hotel California. Wir bestellten zwei Cola und blieben noch etwas da, und dann sahen wir uns den Laden an, wie er wirklich war. Die Tapeten so billig wie die Mädchen an der Bar, und wir sagten zu dem Ober mit dem geschniegelten Haar: daß ihr unter euch seid ist ja eigentlich gut, stecken Sie sich Ihr Hotel doch einfach an den Hut. Dieser graue Betonklotz verschandelt nur den Strand. Wir brauchen zum Schlafen nur ein Bett aus weißem Sand. Aus Songtexte Mania