Juliane Werding

Großstadt-Indianer
Das Land war groß genug für ein freies Leben, Roter Mann; Da kamen eines Tages viele Schiffe übers Meer, Brachten den weißen Mann; Er nahm sich dein Land, alles Gold, was er fand, Er rodete den Wald; Wenn das Feuerwasser einmal nicht seine Wirkung tat, Raubte er mit Gewalt. Dein Volk sprach mit den Göttern und verlangte Rache Am weißen Trunkenbold; Doch was waren schon Pfeil und Bogen gegen Die Kugel aus einem Colt. SongtexteDer weiße Mann besiegte deine tapf'ren Krieger In erbarmungslosem Kampf; Und bald darauf fuhr er auf Schienen durch das Land In einem schwarzen Roß aus Dampf. Hey, hey, hey, Großstadt-Indianer In deinem bunten Kaftan, wohin willst du geh'n? Die Zeit dreht nicht zurück, Großstadt-Indianer, Ein Joint bringt keine Freiheit, kannst du das verstehn? Wo früher einmal deine Zelte standen Stehen Türme aus Beton; Wo früher einmal Lagerfeuer brannten, Gibt es heute Gas und Strom. Am Himmel fliegen große Eisenvögel Donnernd um die Welt. Die Fische im Fluß kann man längst nicht mehr jagen, Sondern kaufen und bezahlen mit Geld. Das letzte, was dir blieb, war der Straßenrand Zwischen Silberschmuck und Pfeifen, Die Leute kauften wie verrückt diese Sachen Und konnten dich doch nicht begreifen; Jeder wollte einen Hauch Romantik, Ein Stück von der Attraktion. Bald gab's das Zeug viel billiger im Kaufhaus, und für dich Gab es nichts mehr zu tun. Hey, hey, hey, Großstadt-Indianer Die Berge sind aus Mauern, die Prärie ist nicht mehr grün; Zu deinem Wigwam führt ein Fahrstuhl, Großstadt-Indianer, Die Träume kosten Eintritt, der Wind riecht nach Benzin. Hey, hey, hey, Großstadt-Indianer In deinem bunten Kaftan, wohin willst du geh'n? Die Zeit dreht nicht zurück, Großstadt-Indianer, Ein Joint bringt keine Freiheit, kannst du das verstehn? Aus Songtexte Mania