Juliane Werding

Der Ahornbaum
Als ich klein war, War die Luft noch viel gesünder, Vor dem Fenster stand Ein alter Ahornbaum. In seinem kühlen Schatten Spielten wir als Kinder, In seinen Ästen konnt' man Ganze Häuser baun. Er trotzte Wind und Regen, Schnee und Kälte Machten ihm nichts aus. Jedes Jahr im Frühling Kamen neue Blätter, SongtexteUnd dann machten wir Ein großes Fest daraus. Oh, Ahornbaum, Ahornbaum, wie bist du schön, Oh, Ahornbaum, Ahornbaum, laßt ihn doch steh'n. Ich wurde älter, Und die Stadt ging aus den Fugen. Mit jeder neuen Straße Starb ein Stückchen Grün. Bald trug mein Ahornbaum Ein Kreuz aus weißer Kreide, Und das war das Todesurteil Auch für ihn. Doch wir taten uns zusammen, Wir malten Schilder, Rettet diesen Baum! Wir gingen auf die Straße, Unterschriften sammeln. Als wir siegten, Der Triumphzug war ein Traum. Oh, Ahornbaum, Ahornbaum, wie bist du schön, Oh, Ahornbaum, Ahornbaum, laßt ihn doch steh'n. Heut steht der alte Baum Von Hochhäusern umgeben, Eine Insel Im Ozean aus Stein. Man gießt und hegt und pflegt ihn, Kostbar ist sein Leben, Und am Abend strahlt er Hell im Lichterschein. Man sitzt in seinem Schatten, Er ist beliebt als Treffpunkt Weit und breit. Im Reiseführer steht sein Name mit drei Sternen, Als ein Denkmal, Eine Sehenswürdigkeit. Oh, Ahornbaum, Ahornbaum, wie bist du schön, Oh, Ahornbaum, Ahornbaum, laßt ihn doch steh'n. Ahornbaum, Ahornbaum, wie bist du schön, Oh, Ahornbaum, Ahornbaum, laßt ihn doch steh'n. Ahornbaum, Ahornbaum, wie bist du schön, Oh, Ahornbaum, Ahornbaum, laßt ihn doch steh'n. Aus Songtexte Mania