Kid Kopphausen
Nur Ein Satz
Oft ist es nur ein Satz
Der alle anderen nach sich zieht
Ein Beginn und ein Ende
Das Ende der Stille so wie dieser hier
Der jetzt schief in meinem Rachen liegt
Und sich langsam in Form bringt
Nach vorn drängt
Hin hin zum Gaumen Hin zur Zunge
Er stößt gegen die Lippen
Um mit einem letzten Seufzer der Lunge
Fällt er über sie hinweg
Und vor uns auf dem Tisch
Er steht auf springt hoch zur Decke
Er wirbelt aus dem Fenster
Er poltert zurück fällt mit der Tür ins Haus
Du schaust verdutzt und ich auch Schon sind da weitere Sie drängen aus meinem Mund und regnen auf Dich herab
Wie dunkles Konfetti ein Karneval der Sprache SongtexteSie füllen auf den Raum mit formal zu kargen
Man kann sie förmlich greifen
Sie schmücken aus sie engen ein sie biegen ab sie verweisen auf einander
Sie verwirren und ergänzen sich Wörter Sinnen über Wörter
Sie hangeln sich an Sätzen entlang wie der Efeu an den Wänden
Sie schweben nach oben
nach unten nach links oder rechts
Einem Dir noch unbekanntem Ziel zu
Sie drängen auf Erlösung auf diesen einen abschließenden alles vorherig erklärenden Satz
Und dann wieder Stille
Du drehst Deinen Kopf und siehst an die Decke
Du denkst nach und ich versuche Dir zu folgen
Dorthin wo Deine Gedanken blühen
Wo sie sich sammeln sich entwirren und verirren
Wo sie fließen über Synapsen durch Gehirnwindungen
Wo sie etwas formen werden was bald schon ausgesprochen sein wird
Eine gut gemeinte Lüge ein liebenswertes Rasseln
Ein ratloses Gewitter oder ein gellendes Inferno
Oft ist es nur ein Satz der alles andere nach sich zieht
Ach wie ich mir wünschte ich hätte geschwiegen
(Dank an Dennis K. für den Text)
Aus Songtexte Mania