Bitte Treten Sie Zurück Songtext

Jonny Hill

von Bitte Treten Sie Zurück

Bitte Treten Sie Zurück Songtext
Ein ganz normaler Werktag, als ich zum Bahnhof fuhr,
ich wollte einfach raus für ein paar Tage nur.
Dann hat mein Zug Verspätung, und ich hab nichts zu tun,
als mich auf einer Bank einfach aus zu ruh´n.
Die Zeit sie schien zu steh´n. Ich sah den Menschen zu,
sie kamen und sie gingen ohne Rast und Ruh.
Dann mitten in dem Trubel, da hab ich sie geseh´n,
die kleine alte Dame. Ich wollte grade geh´n,
da kam sie lächelnd auf mich zu und fragte mich dabei:
„Ist hier auf dieser kleinen Bank ein Platz für mich noch frei?“
Sie schien auf was zu warten und setzte sich zu mir.
Und als ich sie dann fragte: “Was machen Sie denn hier?“
Da meinte sie verlegen: „Ich warte nur auf ihn,
auf seine schöne Stimme, seit ich alleine bin.“
Erst hab ich´s nicht verstanden und sah sie fragend an,
da sagte Sie: „Der Sprecher hier war jahrelang mein Mann.“
Sie griff in ihre Tasche und holte ein Bild heraus
und meinte dann ganz leise „Er ist hier noch zu haus.
Er ist vor mir gegangen vor über einem Jahr.
Hier höre ich ihn jeden Tag, hier bin ich ihm ganz nah.“
Ein Zug fährt in den Bahnhof in diesem Augenblick,
da tönt die Ansage: „Bitte treten Sie zurück!“
„Jetzt können Sie ihn hören“, sagte sie berührt.
Ich hab ihre Glückseligkeit plötzlich auch gespürt.
Sie hört nur seine Stimme, als wäre er noch da,
sind´s auch nur ein paar Worte, für sie sind sie wunderbar,
als hört man Engel singen in dieser grauen Welt,
in der Liebe und Treue beinahe nichts mehr zählt.
Dann kam mein Zug verspätet, und ich ging leise fort.
Ich hatte lange noch im Ohr von ihm jedes Wort.
Ich sah sie dann noch öfter und sah mit ihr das Glück.
Und ich werd´ sie nie vergessen, diese kleine alte Dame:
„Bitte treten Sie zurück!“


(Dank an Gerd Woernle für den Text)