Ballade Von St. Kilda Songtext

Juliane Werding

von Zwischenräume

Ballade Von St. Kilda Songtext
Zeit für mich zu gehen, ich fühle mich lebensschwer
Hab und Gut gepackt, und ich schau aufs weite Meer
Nur ein letzter Blick, alles bleibt zurück
Was dem Leben Sinn und Inhalt einst gab

Es ist lange her, als damals die Zukunft starb
Die Mönche waren längst tot und auch der letzte Arzt
Der Staat will nichts riskieren und uns evakuieren
Auf der Insel darf jetzt niemand mehr leben
Und selbst die Steine trauern in diesen leeren Mauern
St. Kilda, jetzt bist du allein
Der Wind, er wird dich wiegen und deine Bäume biegen
Und nur die See wird bei dir sein

Zeit für mich zu gehen, das letzte Schiff wartet schon
Ich geh jetzt an Bord und flüstere ohne Ton:
Ich komm wieder her als Asche auf dem Meer
Und St. Kilda wird mich wieder erkennen

Wie laut die Möwen schreien und unser Boot begleiten
Keiner hier dreht sich nochmal um
Mein Leben geht zu Ende, Geschichte wird Legende
Die Insel weint und bleibt doch stumm

In dieser Nacht sah man ein Leuchten
Es strahlte auf von ganz weit her
St. Kilda zeigte ihre Lichter
Wie ein Gruß an uns weit übers Meer:
Ihr seid nicht allein, wie weit ihr auch von mir seid
Ihr gehört zu mir, jetzt und für alle Zeit
Ich weiß, ihr musstet gehen, es gibt ein Wiedersehen
Meine Erde wird euch nie mehr vergessen
Ihr seid nicht allein, fangt nun euer Leben an
Der Wind weht hier und dort und treibt unsere Zeit voran
Sucht ein neues Glück, und kehrt ihr mal zurück
Meine Erde heißt euch immer willkommen